Die Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt



Die Faszination des Mittelalters entdecken


Die Straße der Romanik ist eine der bekanntesten touristischen Routen in Deutschland und führt durch Sachsen-Anhalt. Diese kulturelle Route wurde 1993 ins Leben gerufen, um die beeindruckenden Bauwerke und Kunstwerke der Romanik zu präsentieren, die im 10. bis 13. Jahrhundert entstanden sind. Mit einer Länge von rund 1.000 Kilometern umfasst die Straße der Romanik mehr als 80 Stationen, darunter Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser, die das reiche Erbe der Romanik in der Region zeigen.

Die Straße der Romanik hat das Ziel, das kulturelle Erbe und die historische Bedeutung Sachsen-Anhalts zu bewahren und zu fördern. Sie bietet Besuchern die Möglichkeit, in die Zeit des Mittelalters einzutauchen und die Architektur und Kunst der Romanik zu erleben. Die Route ist in zwei Rundkurse unterteilt, einen nördlichen und einen südlichen, die jeweils zahlreiche Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden.

Straße der Romanik

Wichtige Stationen im Saalekreis


Der Saalekreis, eine Region mit einer reichen Geschichte und zahlreichen kulturellen Schätzen, beherbergt mehrere bedeutende Stationen der Straße der Romanik.

Merseburger Dom: Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius ist eine der prächtigsten Kathedralen entlang der Straße der Romanik. Der Bau des Doms begann im 11. Jahrhundert und wurde im 15. Jahrhundert vollendet. Der Dom beeindruckt durch seine gotische Architektur, die romanische Krypta und die berühmten Merseburger Zaubersprüche, zwei der ältesten schriftlichen Zeugnisse in deutscher Sprache.

Kloster und Schloss Merseburg: Unweit des Doms befindet sich das Schloss Merseburg, das auf den Überresten eines ehemaligen Bischofssitzes errichtet wurde. Das Schloss beherbergt heute ein Kulturhistorisches Museum, das die Geschichte der Region und die Bedeutung des Klosters und des Schlosses im Mittelalter zeigt.

Burg Querfurt: Die Burg Querfurt, eine der größten und ältesten Burgen entlang der Straße der Romanik, ist ein eindrucksvolles Beispiel mittelalterlicher Festungsarchitektur. Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, und sie spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Region. Heute beherbergt die Burg ein Museum, das die Geschichte der Burg und der Region dokumentiert. Die Burg Querfurt ist auch als Filmkulisse bekannt und diente als Drehort für zahlreiche Filme und Fernsehproduktionen. Zudem findet auf der Burg alljährlich das Burgfest statt, ein historisches Spektakel, das Besucher in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt.

Burg Querfurt an der Straße der Romanik

St. Petrikirche in Petersberg: Die St. Petrikirche auf dem Petersberg ist ein weiteres herausragendes Beispiel romanischer Baukunst. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut und beeindruckt durch ihre schlichte, aber kraftvolle Architektur und die gut erhaltenen Fresken im Inneren.


Wichtige Stationen im Burgenlandkreis


Der Burgenlandkreis, benannt nach den vielen Burgen und Schlössern in der Region, bietet ebenfalls einige bedeutende Stationen entlang der Straße der Romanik.

Naumburger Dom: Der Naumburger Dom St. Peter und Paul ist einer der Höhepunkte der Straße der Romanik und ein Meisterwerk der spätromanischen und frühgotischen Architektur. Der Dom ist besonders bekannt für die Stifterfiguren im Westchor, die von dem sogenannten Naumburger Meister geschaffen wurden. Die Figuren, darunter die berühmte Uta von Naumburg, sind herausragende Beispiele mittelalterlicher Bildhauerkunst.

Naumburger Dom an der Straße der Romanik

Kloster Pforta: Das ehemalige Zisterzienserkloster Pforta, auch bekannt als Schulpforta, wurde im 12. Jahrhundert gegründet und ist heute ein Gymnasium mit Internat. Die Klosterkirche und die erhaltenen Klostergebäude sind beeindruckende Zeugnisse romanischer Baukunst und laden Besucher ein, die spirituelle und kulturelle Bedeutung des Klosters zu erkunden.

Kloster Memleben: Das Kloster Memleben, gegründet im 10. Jahrhundert, ist eine der bedeutendsten Stationen der Straße der Romanik. Es war ursprünglich eine Benediktinerabtei und ein wichtiges religiöses Zentrum des frühen Mittelalters. Das Kloster spielte eine zentrale Rolle im geistlichen Leben der Ottonen und war die Begräbnisstätte von König Heinrich I. und seiner Frau Mathilde. Heute sind die beeindruckenden Ruinen der Klosterkirche und die erhaltenen romanischen Bauwerke ein faszinierendes Zeugnis der mittelalterlichen Baukunst. Das Kloster Memleben beherbergt zudem ein Museum, das die Geschichte des Klosters und seiner bedeutenden Rolle in der deutschen Geschichte dokumentiert.

Kloster Memleben an der Straße der Romanik

Schloss Goseck und das Sonnenobservatorium: Schloss Goseck, ursprünglich eine mittelalterliche Burg, wurde im 11. Jahrhundert zum Benediktinerkloster umgewandelt. Heute beherbergt das Schloss ein Informationszentrum zum nahegelegenen Sonnenobservatorium Goseck, einer prähistorischen Kreisgrabenanlage, die als eines der ältesten Sonnenobservatorien der Welt gilt. Das Observatorium stammt aus der Zeit um 4900 v. Chr. und zeigt die lange Geschichte der Region als bedeutendes Zentrum der Astronomie und Kultur.

Die Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt bietet eine faszinierende Reise durch die mittelalterliche Geschichte und Kultur der Region. Insbesondere der Saalekreis und der Burgenlandkreis beherbergen einige der bedeutendsten Stationen der Route, die das reiche Erbe der Romanik eindrucksvoll darstellen. Von majestätischen Kathedralen und malerischen Klöstern bis hin zu historischen Burgen und Schlössern bietet die Straße der Romanik eine einzigartige Gelegenheit, die Vergangenheit hautnah zu erleben und die Schönheit und Bedeutung der romanischen Kunst und Architektur zu entdecken.






 

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