St. Katharina - die Kalzendorfer Kirche
Die Kirche
St. Katharina ist die denkmalgeschützte Kirche in Kalzendorf, die zum Pfarrbereich (Kirchspiel) Querfurt 2 im Kirchenkreis Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehört.
Geschichte
Um 1300 wurde eine erste Kirche in Kalzendorf als Filiale der Kirche St. Georg zu Steigra errichtet. Um 1750 wurde der Turm erhöht. 1872[2] erfolgte ein Neubau des Kirchenschiffes im klassizistischen Stil. 1895 erfolgte eine farbliche Überarbeitung des Inneren.
Seit ca. 1990 ist der Putz der Tonnendecke im Innenraum marode. 2010 wurde deswegen eine Art Zwischendecke aus Plastikplanen eingezogen, um die Besucher vor bereits mehrfach herabgefallenen Putzstücken zu schützen. 2017 wurde ein Teil der Tonne über dem Altar stabilisiert und restauriert, der Rest der Kirche harrt bis auf den 2018 überholten Turm noch einer Sanierung. Die Kirche wird derzeit nicht genutzt, ihre Zukunft ist ungewiss.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche zeigt sich als einschiffiger, rechteckiger Saalbau mit großen, rundbogigen Fenstern in klassizistischen Formen. Der Westturm ist rechteckig. Teilweise sind vermauerte Öffnungen zu erkennen. Oberhalb der rechteckigen Schallöffnungen des Turmes sind flache Dreiecksgiebel aufgesetzt, die die schiefergedeckte welsche Haube samt Laterne flankieren. In der Ostfront des Kirchenschiffes ist eine vermauerte Türöffnung zu sehen.
Im Inneren spannt sich eine verputzte Tonnendecke über den Raum. Der Altar ist in schlichten Formen mit seitlichen Verschlägen gehalten und mit goldenen Schriftzügen versehen. Der Kanzelkorb ist polygonal. Die Fenster sind mit Darstellungen der Apostel und des Abendmahls verziert. Das Taufgestell aus Holz ist in Form einer stilisierten Vase gehalten.
Die Emporenfelder der Hufeisenempore sind floral verziert. Die Säulen der Empore besitzen Kanneluren und schlichte Kapitelle, unter der Orgel schwingt die Empore nach vorne aus. Auf Höhe der Emporenbrüstung hängt heute die Zwischendecke aus Plastik-Plane zum Schutz vor herabfallendem Putz. Der Deckenputz ist in äußerst marodem Zustand.
Glocken
Die heute vorhandene Glocke wurde 1722 von Martin Heintze aus Leipzig gegossen. Das 110 cm messende Instrument mit dem Schlagton g' hängt an einem geraden Holzjoch. Seit 2018 besitzt das Instrument einen elektrischen Antrieb in Form eines Linearmotors.
Orgel
Die heutige Orgel wurde von Gottlieb Schönburg geschaffen. Das mechanische Instrument besitzt zwei Manuale und Pedal sowie 15 klingende Stimmen.
Die Kirche ist mit der Erfassungsnummer 094 65684 in der
Liste der Kulturdenkmäler in Steigra als Baudenkmal ausgewiesen.
Die Kirche von außen - 09. Juni 2024
Die Kirche von innen - 04. Juni 2024
Die Orgel - 04. Juni 2024
Der Turm - 04. Juni 2024
Die Glocke - 04. Juni 2024
Die Inschriften auf der Glocke
MARTIN HEINZE GLOCKENGIESER IN LEIPZ. GOSS MICH IN STEIGRA
SUPERINT: WAR DAMAHLS ZU FREYB: HR:
CHRISTIAN MULLER AMTSRATH HR: D.
CHRISTOPH THOELDE PAST: LOC: I: L: BUCH
TENNIRCH CANT: I: HEROLD. BAUM:
I. THEILE. K: VAT:- A: GANS
SCHULZ S: BIENER
DEM DREYEINIGEN GOTT
ZU EHREN IST DIESE GLOCKE
UNTER GLUCKL: REGIERUNG DES
DURCHL: FURSTEN V: HR. HP
CHRISTIAN I HERZOGEN ZU SACHSEN
DEN 3 JULI I 1722 UMGEGOSSEN
WORDEN
2018 - Elektrifizierung der Glockenanlage -
Einschätzung der Glockenanlage durch E. Wende - Turmuhren und Glockentechnik, Wendelstein
Die Dokumente aus der Turmkugel
Am 13. Juli 2018 wurde der Sturmschaden am Kirchturmdach vom Januar provisorisch repariert und dabei auch die vom Sturmtief "Friederike" heruntergerissene Wetterfahne erneuert. In deisem Zusammenhang wurde auch die Turmkugel heruntergenommen und die in ihr enthaltenen
Dokumente gesichtet.